FIT-Connect: Live-Betrieb mit Pilotverfahren gestartet

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Das von der FITKO (Föderale IT-Kooperation) im Auftrag des IT-Planungsrats geleitete Projekt FIT-Connect hat zum Ziel, eine einheitliche IT-Infrastruktur zu schaffen, die das Zusammenspiel von Online-Antragsdiensten der öffentlichen Verwaltung mit den Fachverfahren der zuständigen Behörde vereinfacht. Die technische Infrastruktur zur Übermittlung von Antragsdaten mit ausgewählten Fachverfahren ist nun in den Live-Betrieb gestartet.

Technische Infrastruktur für einen einfachen Transport und Austausch von Daten

Das Onlinezugangsgesetz (OZG) sieht vor, dass bis Ende 2022 Bürger:innen und Unternehmen alle wesentlichen Behördengänge auch digital vornehmen können. Dabei erfolgt die OZG-Umsetzung nach dem Prinzip „Einer für Alle“ (EfA): Ein Land oder der Bund setzt die Digitalisierung einer Verwaltungsleistung so um, dass auch andere Länder diese Leistung nachnutzen können. Dazu müssen Verwaltungseinrichtungen in Deutschland untereinander vernetzt werden.

 „FIT-Connect vereinfacht diese Vernetzung, indem eine technische Lösung bereitgestellt wird, mit der EfA-Antragsdienste deutschlandweit zentral eingesetzt werden können“, erklärt Jörg Kremer, Leitung der Abteilung Architekturmanagement, Projekte und Standards bei der FITKO. „FIT-Connect verbindet diese Antragsdienste mit allen denkbaren Bearbeitungsstellen und stellt die online gestellten Anträge der richtigen Behörde zu“, so Kremer weiter.

Schnellere und kostengünstigere OZG-Umsetzung

Damit werden durch FIT-Connect auch die Aufwände bei der technischen Entwicklung von Online-Antragsdiensten reduziert. „Bisher mussten zum Beispiel Kommunen im ungünstigsten Fall ihre digitalen Antragsformulare selbst entwickeln, um sie auf ihren lokalen Websites anzubieten. Durch EfA-Antragsdienste, die an FIT-Connect angeschlossen werden, reduziert sich der Aufwand, der bisher in die redundante Erstellung von Antragsformularen gesteckt wurde, erheblich. Das spart Kosten und beschleunigt die OZG-Umsetzung“, erklärt Alexander Hoose, der in der FITKO das Gesamtprojekt FIT-Connect verantwortet.

Integration bestehender Produkte und Standards des IT-Planungsrats

Die technische Infrastruktur hinter FIT-Connect greift auf verschiedene bereits bestehende Standards und Produkte des IT-Planungsrats zurück; darunter das Deutsche Verwaltungsdiensteverzeichnis (DVDV), das Online-Gateway Portalverbund, der Standard für den elektronischen Datenaustausch der öffentlichen Verwaltung XÖV oder die Methodik FIM zur Standardisierung von Verwaltungsleistungen. Unter Leitung der FITKO wurden zusätzlich Schnittstellen entwickelt, die eine standardisierte Übermittlung der Antragsdaten ermöglichen und die länderübergreifende Übermittlung von Anträgen sicherstellen.

Der Live-Betrieb der Infrastruktur wird in den nächsten Monaten zunächst mit ausgewählten Pilotverfahren praktisch erprobt. Nach Einschätzung der FITKO ist eine uneingeschränkte Nutzung von FIT-Connect über die Pilotverfahren hinaus voraussichtlich ab Herbst 2022 für alle Interessenten möglich. Als erstes System, welches produktiv über FIT-Connect Anträge versenden kann, konnte sich das Niedersächsische Antragssystem für Verwaltungsleistungen Online (NAVO) positionieren. Weitere produktiv angebundene Portale und produktiv-fähige Empfangssysteme folgen in Kürze.

Weitere Informationen zu FIT-Connect gibt es hier.